Wandern und mentale Gesundheit: Wissenschaftlich belegte Auswirkungen
In den letzten Jahren hat die Forschung vermehrt die positiven Auswirkungen des Wanderns auf die mentale Gesundheit untersucht. Eine Studie der Stanford University aus dem Jahr 2015 zeigte, dass das Wandern in der Natur das Grübeln (also das wiederholte, negative Durchdenken von Problemen) signifikant reduziert. Teilnehmer, die 90 Minuten in einem Naturgebiet wanderten, zeigten eine deutliche Verringerung der neuronalen Aktivität im präfrontalen Kortex – dem Teil des Gehirns, der mit Grübeln und negativen Emotionen assoziiert wird.
Zudem wirkt sich das Wandern positiv auf die Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin aus – beides Hormone, die das Wohlbefinden steigern. Forscher haben herausgefunden, dass regelmäßiges Wandern in der Natur das Risiko für Depressionen und Angststörungen um bis zu 30% reduzieren kann.
Neben den psychologischen Vorteilen zeigt die Forschung, dass das Wandern den Kortisolspiegel, ein Stresshormon, signifikant senken kann. Studien des National Park Services in den USA haben gezeigt, dass schon 20 Minuten in der Natur den Kortisolspiegel im Durchschnitt um 21% reduzieren.
Diese Ergebnisse haben dazu geführt, dass "Wandertherapie" in einigen Ländern als ergänzende Behandlung für psychische Erkrankungen anerkannt wurde. Besonders in skandinavischen Ländern, wo der Zugang zur Natur gefördert wird, hat sich diese Methode etabliert.
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