Wanderinfrastruktur in Entwicklungsländern: Chancen und Herausforderungen
Entwicklungsländer haben begonnen, das Potenzial des Wandertourismus zu erkennen, um nachhaltige Einnahmequellen zu schaffen. Doch die Infrastruktur in diesen Ländern hinkt oft hinterher, was große Herausforderungen darstellt. Ein gutes Beispiel ist Madagaskar, das mit seinen einzigartigen Ökosystemen wie den Tsingy de Bemaraha-Bergen viele Wanderer anzieht, jedoch durch unzureichende Infrastruktur – etwa fehlende Beschilderung oder mangelhafte Rettungssysteme – eine suboptimale Wandersicherheit bietet.
In Bhutan, wo der Wandertourismus etwa 9% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht, hat die Regierung in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um Wanderwege nachhaltig zu entwickeln. Der berühmte Druk Path Trek wurde in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen ausgebaut, und es wurden strikte Regeln zur Müllvermeidung und zum Umweltschutz eingeführt. Trotz dieser Maßnahmen stehen viele Entwicklungsländer vor ähnlichen Hürden: Der Zugang zu sauberem Trinkwasser, sichere Wanderwege und Rettungsdienste sind oft unzureichend.
Zahlen aus Nepal zeigen jedoch, dass gezielte Investitionen in die Wanderinfrastruktur langfristig positive Effekte haben. Nach dem verheerenden Erdbeben 2015 wurden rund 60 Millionen US-Dollar in die Wiederherstellung von Wanderwegen und Unterkünften investiert. In den folgenden fünf Jahren stiegen die Besucherzahlen auf dem Annapurna Circuit um 25%, was den Einheimischen eine verbesserte Lebensgrundlage ermöglichte.
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